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Jeder darf sich seine Tiere selbst wählen. So wandert der kleine Löwe in ihren kleinen Zoo. Köpfe und Masken mag sie auch. Schnitzarbeiten ebenfalls. So kann sie nicht umhin, auch noch ein aus Knochen geschnitztes Krokodil zu erstehen.

Krokodil?, möchte man meinen. Wenn man einmal in seinem Leben jahrtausendalte Felszeichnungen gesehen hat, weiss man um die Vielfalt der Tiere in der ehemals fruchtbaren Sahra. Der Wüste. Der sehr grossen Wüste. Dem Meer ohne Wasser. Dem Land da draussen, wie es die Touaregs nennen. Zum Zeitpunkt ihrer Reise nach Libyen gab es zumindest noch vereinzelt Krokodile in abgeschiedenen Wasserstellen Libyens.

In Wadi Musa, was übersetzt Tal des Moses bedeutet, entspringt die Mosesquelle. Es ist nicht ihre erste Mosesquelle. Wahrscheinlich war sie schlecht beraten. Nomen est omen. Ist die Mosesquelle in Sommermonaten schon mal durch die zahlreichen Karawanen der Weihrauchstrasse überbeansprucht, wendet sich der Wassermangel in Wintermonaten gerne ins Gegenteil. Niederschläge aus vier Wadis konzentrieren sich dann in einem Strom durch Petra. Schon zu Zeiten der Nabatäer entwickelten Wasseringenieure Strategien, um sich vor den Wassermassen zu schützen und das Wasseraufkommen für sich in regenarmen Zeiten zu nutzen.

Noch heute könnte es gefährlich werden sich in Petra oder anderen Wadis aufzuhalten, wenn es irgendwo in der Gegend regnet. Dahab hat mit einer Brücke ebenfalls darauf reagiert. Der Strom schwillt ohne vorherige Ankündigung an. Sie hat es in Tunesien schon einmal erlebt.

Stets auf Ausschau nach Alternativrouten im Gelände fern ab der Hauptverkehrsverbindungen, reizt sie eine Abfahrt. Verheissungsvoller hätte dieser Abstechner nicht starten können. Schon nach wenigen Metern müssen sie eine Passage überwinden, die eher Esel-Gespannen und Kamel-Karawanen freies Geleit bescherten. Die Passage ist gerade eben so breit, wie ihr Mobil. An der Hangseite unterfüttert mit Gesteinsbrocken, um das Abrutschen des Weges zu verhindern. Zur Sicherheit verstärken sie das Fundament noch zusätzlich mit herumliegenden Felsbrocken für den 7,5-Tonner.

Die Passage ist geschafft. Auf dem schmalen Weg wird es durch die Felsüberhänge immer beschwerlicher. Der Abhang grösser. Und plötzlich ist der Weg zuende. Ein Graben liegt vor ihnen. Mit dem Radstand und den Abmessungen des Trucks wäre es niemals möglich, ihn einfach so zu durchfahren. Der Tag ist bereits so weit fortgeschritten, dass sie sich dafür entscheiden, unweit das Nachtlager in dem trockenen Wadi aufzuschlagen …

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