Hat man die Strapazen erfolgreich gemeistert, fährt man mit einem Shuttle zum Terminal. Zum Schiff. Sobald sich die Türen öffnen, geht alles furchtbar schnell. Da versuche jemand mal einen Rucksack in dem Gepäckraum zu verstauen. So hektisch hat sie die normalerweise tiefenentspannten Araber noch nie erlebt. In Shallah.

Auf der gesamten Fähre ist Rauchverbot. Der Steward raucht. Auf ihrem Erkundungsrundgang kommen sie ins Gespräch. Sie begründen eine Raucherecke an seinem Pult. Es sind etliche Backpackers unterwegs. So auch Peter aus Schweden, der sich für 2 Jahre um die Welt macht. Carmen aus Deutschland, ebenfalls in Syrien und Jordanien unterwegs. Dann noch Darian aus Kanada, der in London lebt. Auch er ist über den Golf von Aqaba nach Dahab unterwegs. Etliche wollen erst mal nach Nuwaiba. Eine Ansiedlung, die in früheren Jahren Hippies attraktiert hat. Christian und seine Familie wollen ebenfalls nach Dahab, wo sie leben. So teilen sie sich einen Microbus.

Es ist traumhaftes Wetter. So nördlich war sie noch nie im Sinai. Sie fahren nach Dahab auf der Strasse Nord-Süd, die einer ihrer Freunde aus Deutschland mitgebaut hat, als der Sinai zwischen 1967 und 1982 israelisch war. In Dahab war sie schon öfter. Einige ihrer Tauchfreunde waren bereits da, als nur ein paar Hütten dort standen. Manche leben da. Oder zwischendurch. Oder verbringen ihren Urlaub in Dahab. Gold.

Sie fragt sich in Dahab durch und findet ein putziges kleines Hotel direkt an der Corniche. Das Zimmer Nummer 3 ist riesig. Das Hotel wird von einem Deutschen geführt, der noch als IT-Administrator arbeitet, um sein Leben zu finanzieren. Das Zimmer hat einen schönen Balkon, das direkt auf kleine Verkaufsstände blicken lässt. Zum Frühstück sitzt man direkt am Wasser in einem der Cafés, mit dem das Ali Baba eine Vereinbarung getroffen hat, da es selbst kein Frühstück anbietet.

Anders als zuhause verstummt die Musik und die Menschen, wenn zum Gebet gerufen wird. Sie ist nicht besonders gläubig. Eher traditionell.