Arabisches Sprichwort.
04/26/2005
22.22
Wir liegen am Waw an-Namus und haben die Pest an Bord. J hat seinen persönlichen Rappel. Doseneintopf! Zugegeben war der gestrige Tag nicht einfach. Um ehrlich zu sein: es war ein ScheissTag auf einer ScheissStrecke. J hat es technisch einwandfrei geliefert. Er war eins mit seinem Truck.
04/25/2005
Die Landschaften wechseln ziemlich eigenwillig und plötzlich finden wir uns in einem Steinfeld von besonderer Güte wider. Die RussenKarten gelobpreist, als wäre J mit dem Russen weitschichtig verwandt, neigen den nicht Verschwägerten nur allzu gerne zur Dramatik. So gestern. So auch heute. Alles, was wir zuvor bisher erlebt haben, war Kindergeburtstag im Sandkasten.
Das Skelett des Russen, der diesen Track gefahren ist, liegt bestimmt irgendwo im weiteren Verlauf seiner Aufzeichnung hinter der nächsten Biegung. Das wäre ihm zumindest zu wünschen, denn würde ich ihn noch lebend in die Finger bekommen, Gnade ihm Gott. No fcukin‘ way out. W, dem einzig sportlichen Mitfahrer, ach was sag ich denn: W dem einzigen Mitfahrer unserer Truppe, der nicht nach 100 Metern Sand, Geröll, Gelände schlapp machen würde. Und das bei Temperatur. Langstrecke würde ihn auch nicht besonders fordern. W macht sich als Vorhut – oder wie sagt man beim Militär? – auf. Um uns nicht weiter in die – sorry, aber anders kann man es wirklich nicht sagen – Scheisse – Scheisse sagt man nicht – zu reiten, entscheiden wir uns für eine vorübergehende Kapitulation. Als W dann nach weiteren 20 Minuten auf 12 Uhr mit nacktem Oberkörper auftaucht, ist er zuversichtlich.
Zwischendurch dachten wir schon, er wäre entführt worden und klettern für den besseren Überblick auf alles, was höher und höher als höher und höher als höher höher ist. Ich klettere auf den Truck. In der Ebene machen wir ein Auto aus, das sich verdächtig schnell wieder aus dem Staub macht.
W ist einen möglichen Ausweg bereits in Teilen abgelaufen. Wir verlassen den RussenTrack. Und wieder zurück. Ws Track führt uns erst einmal wieder Richtung Optimismus. Dann jedoch immer wieder in die schiere Verzweiflung und Auswegslosigkeit. Von Hand räumen W und ich unermüdlich Felsbrocken aus dem Weg. Der dritte Bandscheibenvorfall klopft schon an. Ali wirft Steine aus dem Weg. Jetzt erschliesst sich mir auch, warum Göttler eine andere Route bevorzugt.