Arabisches Sprichwort.

Ali schläft heute auswärtig. Sein Reisegepäck besteht aus unserem Raschelschlafsack und seiner aus einer Plastikwasserflasche und einem Rundrohr selbst gebastelter Bong. Der auffällig überschwänglichen Begrüssung Alis gegenüber zu urteilen, tippe ich auf einen sehnlichst erwarteten Nachschub für die Truppe.

Noch vor dem Frühstück erkunde ich die Anlage bei Tageslicht und entdecke! Die Plantagenbewässerung könnte mir eine herrliche Dusche bescheren. Mein Hirn überschlägt sich bei der Vorstellung. Meine sonst mittellangen schwarzen Haare haben Farbe und Länge gewechselt. Sand und Wind haben ganze Arbeit geleistet. Schnell haste ich zurück, schnappe hektisch meine Waschutensilien, werfe W noch schnell hysterisch „Dusche!“ zu und hetze zurück. Immer in Sorge, die Mitglieder der männlichen Bevölkerung könnten auch bald schon unterwegs sein. Zeitdruck. W ist auch gleich zur gelobten Duschmöglichkeit geeilt. Was für ein Segen, sich nicht über eine Schüssel mit Wasser gebeugt, sondern aufrecht stehend die Haare zu waschen! Selbst die Wassertemperatur ist schnurz, so glücklich bin ich.

Auch Wassertanker tanken hier aus einem – so scheint es – unendlich sprudelndem Wasservorkommen. Auch wir stellen den Truck zur Befüllung mit Wasser unter den schwenkbaren Arm der Wasserleitung. Für die seitliche Befüllung ist Kreativität gefragt. Über ungefähr 120 Kilometer soll es noch einmal hin an den Waw an-Namus und wieder zurück gehen. Bei unserem sparsamen Wasserbrauch sehe ich keine Gefahr. Man weiss aber um die ständig lauernde Herausforderung, die nur darauf wartet, den Umhang der Unsichtbarkeit an der Garderobe abzugeben.

Heute wollen die Mitglieder der Blaskapelle von gestern bei Tageslicht noch Gruppenbild mit Dame und Truck. Man merkt, die Jungs sind längst nicht so energetisch wie noch gestern Nacht. Liegt wohl an der Party, hm? Auch Ali ist noch arg zerknittert, als er wieder bei uns eincheckt.