01 Oct 2003 — Ohne Turtle wäre das Schnorchlerleben nur halb so schön. Wasser, wohin man auch blickt, selbst wenn man Land sieht. Er hat ein sonniges Gemüt und zaubert aus einer Tiefkühltruhe gefüllt mit Hühnerschenkeln, Hühnerflügeln, Hühnerfilets noch immer leckeres Essen, selbst, wenn man H-U-H-N-n-i-c-h-t-m-e-h-r-b-u-c-h-s-t-a-b-i-e-r-e-n-m-ö-c-h-t-e.

Zwischendurch und gerade noch rechtzeitig vor einer Meuterei aus der Riege der Taucher hat ihm unsere gemischte Töpfergruppe das Bereiten von Käsepätzle beigebracht. Nachdem ich nur in Knöpfchen kann, ziehe ich mich in die zweite Reihe der kleinen Kombüse zurück und lasse den Schabern den Vortritt. Selbst Spätzle polarisieren. Warum keiner angelt, erschliesst sich mir nicht. Ich persönlich möchte keine hungrigen Fledermausfische locken.

Kurz vor einer anderen C-u-r-r-y-R-e-i-s-H-U-H-N-Meuterei auf einem anderen Tauchboot auf den Malediven warfen wir auf meine Initiative hin — manchmal geht schon mal mein Harmoniepferd mit mir durch — die Angelhaken aus. Mein Haken war schnell wieder im Trockenen, nachdem ich feststellen musste, dass eben ausgerechnet und ausschliesslich meine Lieblingsfische. Seitdem. Obwohl sie so direkt vom Wasser via Grill auf den Teller.

Wenn die Taucher im Wasser sind, bringt Turtle uns Schnorchlern immer kleine Überraschungen, wovon die Taucher natürlich nicht die blasseste Ahnung haben. Taucher haben natürlich ihre eigene Vorstellung von Zweiklassengesellschaft. Wir Schnorchler natürlich auch. Mit einem Unterschied: wir halten uns subtil bedeckt ob der Vorzüge. Heute gab es schon die Ankündigung auf etwas ganz Besonderes. Turtle macht es gerne spannend.

Als ich dann, um unseren Schnorchler-Bridge-Nachmittag vorzubereiten, in der Küche Zitronenscheiben anfrage, passiert es. Turtle schenkt mir als Zeichen seiner Freundschaft ein Armband mit zwei Halbmondpapageienfischaugenperlen. (Muss dringend meine Magnesiumbrausetabletten absetzen, bevor ich in die Zivilisation zurückkehre. Phew!) Oder früher.