٠٠٠٤ 0004

Mittlerweile aus turkiye ausgecheckt und in sūriyya noch nicht eingecheckt. Sie warten an der Grenze. Ein Stacheldrahtzaun trennt die beiden Länder. Und vielleicht auch einmal die EU von Vorderasien. Der customs officer kam an board. 2 Stunden waren veranschlagt für die Grenze. Für ihren Rucksack interessiert er sich erst gar nicht. Schade, dass die Einfuhr von faltbaren Solarpanels nicht verboten ist. Dazu hätte sie wohl nackte Frauen auf das faltbare Solarpanel malen müssen. Auf syrischer Seite verabschieden sie Chili- und Kürbisfelder. Auf syrischer Seite begrüssen sie Baumwollfelder. Danach Olivenplantagen soweit das Auge reicht. Tal um Tal Oliven. Weites Land. Atemberaubend. Nach über 45 Minuten Olivenhainen bei einer geschätzten Geschwindigkeit von 40 km/h nun wieder bei Baumwollfeldern angekommen. Teilweise leben die Menschen direkt in Zelten auf den Feldern. Es ist Erntezeit. Wie auch damals in Libyen winken ihnen die Menschen freundlich zu. Zwischendurch Hirten mit Schafen und den lustigen hochbeinigen Ziegen. Die syrische Lok blubbert durch die Abendsonne, immer wieder hupende Signale von sich gebend. Sie passieren Siedlungen, die sich farblich nicht von der Umgebung abheben. Und wieder Oliven. Haine.

Als sie Aleppo erreichen, ist es bereits dunkel. Als sie den Zug verlässt und zum ersten Mal syrischen Boden betritt. Den Bahnhof betritt, ist sie sehr aufgeregt. Sie hat Dame Agatha nur um wenige Jahre verpasst. Doch ist es, als könnte sie sie noch spüren. Nachdem sie noch im Speisewagen fein gespeist hatte, ihre Habseligkeiten gepackt hatte. In Aleppo ausstieg, um ihren zweiten Mann, den Archäologen, bei seinen Ausgrabungen zu unterstützen. In Aleppo ausstieg, um im Zimmer 203 des Baron’s den schriftstellerischen Grundstein zu ihrem Murder on the Orient Express zu legen. In Aleppo ausstieg, um wahrscheinlich noch den Geist von Lawrence of Arabia einzufangen. Um ihren Mann zu treffen.

Obwohl das Baron’s Hotel seit 1909, zuvor 1870 als Ararat Hotel gegründet, in der Baron Street als erste Adresse der Region galt, haben die Taxifahrer Schwierigkeiten, das Hotel zu finden. Von der Strasse aus erreicht man das Haus über Treppen auf eine Terrasse und weiter in das Foyer. Zur Linken die Bar. Geradeaus zur Rezeption. Klein und fast unscheinbar unter der Treppe gelegen. Ihre zwei kanadischen Helden haben reserviert. Sie nicht. Das Haus wurde in Teilen bereits saniert. Der neue Teil ist ausgebucht. Ein Glück. Sie bieten ihr an, vorübergehend in ein Zimmer des alten Teils des Hotels einzuziehen. Ebenfalls von zuhause aus nicht buchbar. Sie hatte es gar nicht versucht. Sie wollte nie in den neuen Teil. Im alten Teil. Nur zwei Zimmer entfernt von Dame Agatha’s Zimmer. 205. Nur drei Zimmer entfernt von Lawrence of Arabia’s Zimmer, dessen Rechnung er auch heute noch schuldig ist. Die Rechnung noch in einem der Aufenthaltsräume ausgestellt ist.

Noch öfter wird sie auf ihrer Reise seine Wege kreuzen. Noch weiss sie nicht, wie sehr ihr morgiges Fühstück ihre Reise beeinflussen wird.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

301 Moved Permanently

Moved Permanently

The document has moved here.


HTML Snippets Powered By : XYZScripts.com