٠٠٣٨ 0028

Nach der ersten Nacht und einem traumlosen Schlaf in einem neuen Bett, Frühstück im Erdgeschoss. Sie wählt einen Platz an der schaufenstergrossen Fensterfront. Vor ihrem Fenster hat ein Schuhputzer seinen Stand. In direkter Nachbarschaft eine Riesenbaustelle. Es wirkt wie der Bau eines Parkhauses. Wie sie später erfährt, wird hier gerade eine neue Moschee errichtet. Das oriental Breakfast ist spärlich. Solange aber hummus und Frühstückseier verfügbar sind, ist sie wunschlos. Qahwa ist schwer zu bekommen. Die 3 – 5 Kellner in ihren zierlichen Schuhen sind zu sehr auf einen Liebesfilm im Vormittagsprogramm fixiert, als dass sie aufmerksam ihren Service erfüllen würden. Ausser ihr, sind keine Touristen im Hotel.

Die Schlepper im suq sind extrem aufdringlich. In Damascus will dich keiner heiraten. Hier geht es nur darum, how to get your money into my pocket. Einer davon, der sie auf deutsch anspricht (verheiratet mit einer Deutschen aus Weimar) überfährt sie mit ihrer ablehnenden Aggression, auch bedingt durch Hunger, so stark, dass er sie in ein Restaurant bringt. Das Restaurant befindet sich in einem wunderschönen Innenhof eines Gebäudes aus dem Jahr um 1190. Der Innenhof ist von oben geschützt mit einer Plane. Der Ober serviert in Lederjacke. Das Essen ist good and the price is reasonable. Obwohl nur 5 Männer anwesend sind, klingelt alle 30 Sekunden ein Handy. Christopher laufe ich natürlich gleich wieder über den Weg. Täglich mehrmals. Er schleppt sie zu Baba Joseph, einem ehemaligen Touristenführer, der auch schon Jimmie Carter geführt hat. Das Land ist voll mit Fotos der Führer mit internationaler Prominenz. Von Sui Sui gibt es auch ein Foto mit Prominenz.

Neu an ihrem Handgelenk: ein Armband, Silber mit Achat von syrischen Bedus, angeblich um die 40 Jahre alt. Möge es sie vor Blitz, Sturm und Durst schützen.

Um 1600 muss man sehen, dass man von der Strasse kommt, denn eine Stunde später bricht der Moslem das Fasten. Bis es wieder ruhiger wird, dauert es 2 Stunden. Vorher gibt es kein Essen und qahwa in der madina. Erst abends. Der suq ist Spiessrutenlauf pur. „Excuse me.“ „Hello, one question.“ „Hallo, hallo.“ „Madame.“ Sie hat aufgehört zu hören. Trotzdem baut sich dann doch wieder einer vor einem auf. Ihr Freund #2 von gestern mit seinem astreinen Englisch möchte ihr nichts verkaufen – nein, hier will wirklich niemand etwas verkaufen – nur kucken.

Nachdem sie sie gestern schon alleine gesehen haben und heute wieder, kann sie ihnen keine Geschichte mehr erzählen. Master mind geht in die zweite Runde: sie erzählt ihnen von ihrer finanziellen Unattraktivität. Sie wäre arbeitslos. Ein Schuss in den Ofen. Nun vermuten sie reiche Eltern. Argh!

Der Stolz des heutigen Tages: je 1 Poster von Assad senior und junior und 1 Kilogramm Süssigkeiten, die sie an bettelnde Strassenkinder verteilt.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

301 Moved Permanently

Moved Permanently

The document has moved here.


HTML Snippets Powered By : XYZScripts.com