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„Excuse me.“ „Hello, one question.“ „Hallo, hallo.“ „Madame.“ Sie hat aufgehört zu hören.

Sie wird wohl paranoid. Gegen Ende des Besuchs der Omaiyaden-Moschee ist ihr ein gut gekleideter stiller Begleiter aufgefallen. Er war noch eine zeitlang hinter ihr, obwohl sie auf der Suche nach der Gasse der Khans ziemlich zick-zack gelaufen war. Wer steht jetzt gerad vor dem Fenster des Hotels … ER.

Woher wissen die Tauben bloss … Der Besuch der Omaiyaden-Moschee war sehr eindrucksvoll. Eine wohl akzentuierte Pracht. Das Schatzhaus beeindruckt. Am Eingang bereits entledigt man sich seiner Schuhe. Wären da nicht die Taubenreste und Federn … Der Eingang für Touristen ist separiert. Dort erhält man auch graue Kapuzenmäntel.

Im Gebetsraum trifft man sich nicht nur um zu beten. Hier sitzen die Frauen zusammen. Hier flanieren die Männer. Hier toben die Kinder. Hier sitzt man. Hier liest man. Hier entkommt man der Hektik der Strasse. Einzig das Geräusch der Staubsauger stört. Hunderte von Teppichen müssen schliesslich gepflegt werden.

Das Haupt Johannes des Täufers wird hier in einem Mausoleum im Gebetshaus aufbewahrt. Ihr war nicht bewusst, dass Johannes der Täufer ein ebenfalls für den Islam wichtiger Prophet war. In Jordanien wird sie den Palast des Herodes aufsuchen, in dem Salome um den Kopf Johannes des Täufers getanzt hat.

Sie ist gespannt, wie sich der morgige Tag verhält. Das endgültige Fastenbrechen steht an. Heute jedenfalls verzichtet sie auf alles, was die Welt da draussen noch zu bieten hätte. Noch einen Tee auf der Gallerie und dann ab ins Zimmer.

ER steht noch immer vor dem Hotel.

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