Weiter geht es zu einem der aussergewöhnlichsten Wüstenschlösser Jordaniens. Quasr al Amra, einem WüstenschlössCHEN. Diesmal ist sie irritiert: ein so kleines Wüstenschloss ist ihr noch nie untergekommen. Eine weitere Überraschung bescheren die Fresken im Innern des Schlösschens.
An der Bedeutung der Wüstenschlösser scheiden sich die Geister. Manche sind der Meinung, es handele sich um Verteidigungsanlagen der Römer. Andere wähnen eine Zufluchtsstätte arabischer Eroberer, um den hektischen Städten zu entfliehen. Weitere mutmassen Stationsunterkünfte für Makka-Pilger. Es gibt noch weitere Theorien.
Das Amra-Schlösschen diente anscheinend einem anderen Zweck. Die Fresken sprechen eine eindeutige Sprache. Spekulation überflüssig. Neben Kamelen entdeckt man unter den Wandmalereien auch barbusige Frauen.
Auf dem weiteren Weg empfiehlt uns Sayed einen Abstecher zur Festung in Azraq. Anfangs noch unbeeindruckt. Bis sie erfährt, dass Lawrence of Arabia 1917 hier sein Hauptquartier eingerichtet hat und sie gerade in seinem ehemaligen Schlafraum steht. Ihr gefriert das Blut in ihren Adern.
… wegen des Vergnügens, das ich bei der Erinnerung an meine Beteiligung an dieser Revolte hatte. Wir alle waren überwältigt, wegen der Weite des Landes, des Geschmacks des Windes, des Sonnenlichts und der Hoffnungen, für die wir arbeiteten. Die Morgenluft einer zukünftigen Welt berauschte uns. Wir waren aufgewühlt von Ideen, die nicht auszudrücken und die nebulös waren, aber für die gekämpft werden sollte. Wir durchlebten viele Leben während dieser verwirrenden Feldzüge und haben uns selbst dabei nie geschont; doch …
Am Strassenrand vor der Kulisse des neuzeitlichen Azraq steht ein ausrangiertes Polstermöbel, an dem Menschen sich austauschen. Sie verlassen diesen Ort.
Eher ernüchternd gestaltet sich der Besuch des Shaumary Wildlife Reserves. Von einer Plattform aus haben sie einen Überblick über eine Art Zoo. Durch Maschendraht abgezäunte Parzellen, in denen unterschiedliche Tiere gehalten werden. Wie auch die erhabenen Arabischen Oryx. Als Abschluss wird ihnen noch stolz die Straussen-Aufzucht präsentiert.
Sie wusste nicht, dass es ausserhalb Australiens Strausse geben würde. Es gab sogar eine endemische Art. Den Arabischen Strauss – auch genannt Camel Bird of Arabia. Er ist wahrscheinlich 1966 bei einer Flutkatastrophe ausgestorben. Man hatte gehofft, sie hätten sich nur versteckt. Am Leben sind definitiv noch der Nord-, Somali-, Massai- und Südafrikanische Strauss. Mit welchem sie es hier zu tun hat, weiss sie nicht.
Damit endet der Ausflug.