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Fayez empfiehlt ihr, Jerusalem zu besuchen. Sie hat ein wenig Sorge bezüglich eines israelischen Stempels im Reisepass und die Ablehnung der Einreise in weitere arabische Länder. Eventuell will sie noch weiter in den Jemen und den Oman (noch weiss sie nicht, wie die Situation zuhause ihre Reisepläne torpedieren wird). Jemen wäre wohl schwierig. Ein guter Freund war bereits im Palast des Sultans eingeladen. Obwohl er ihr versichert, dass sie bei Einreise nach Israel an der Brücke lediglich einen Stempel auf losem Papier erhalten würde. Der Besuch Israels würde overnight bedeuten, da diese Grenze bereits um 1500 schliesst. Zu Ägypten hat er auch noch Empfehlungen. Sie ist an der Weissen Wüste interessiert. Er hätte einen Freund, der sie dorthin bringen könnte. Natürlich. Im Wadi Rum solle sie ebenfalls nach seinem guten Freund Mohamad verlangen. Natürlich.

Fayez hat einen Ausflug für sie ins Jordan Valley arrangiert. Wahrscheinlich soll es sie von ihren Abreiseplänen ablenken. Teilweise sieht man keinen Meter weit. Es regnet in Strömen. Zeyad hatte heute keine Zeit. Dafür ist sie mit Zeyads Bruder unterwegs. Zeyad meldet sich dafür in regelmässigen Abständen bei ihr, um ihr Empfehlungen auszusprechen und vermittelt zwischen ihr und seinem Bruder. Schnell stellt sich heraus, dass der stumme Bruder kein Englisch spricht. Zeyad nimmt nicht nur das Taxifahren ernst. Er ist eine Seele von Mensch  Zeyads Bruder spricht nicht. Stumm wie ein Bund Minze in der Abenddämmerung. Ganz im Gegensatz zu seinem gesprächigen Bruder.

Das Jordan Valley ist die Obst- und Gemüsekammer Jordaniens. Bei diesen Niederschlägen wundert es sie nicht. Nach Iraq al Amir und den 14 verrusten Höhlen ist sie nur noch bereit, für Lunch und qahwa auszusteigen. Sie ist bis auf die Knochen durchgeweicht. Die Höhlen in der steilen Felswand erreicht man über eine Treppe. Man mutmasst, dass sie  dem Fürsten als Stallungen für sein Vieh dienten.

Von Um Quays aus könnte man auf die Golanhöhen sehen. Den einzigen Ausblick, den sie heute noch haben will, ist der Ausblick auf eine heisse Dusche. Das Valley ist wirklich wunderschön. Bei schönem Wetter bestimmt noch schöner …

Das Duschwasser im Hotel ist und bleibt kalt. Der Teufel sitzt in der ersten Klasse des Details.

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