Der gelbe Skorpion im schwarzen Schuh scheint giftig zu sein. Diese Spezies fackelt bei gefühlter Gefahr nicht lange. Und der Stachel bohrt sich in Sekundenschnelle in dein Fleisch, hat man nicht Selket an seiner Seite. Sie hatte mal gehört, dass man an der Grösse der Zangen die Giftigkeit ablesen könne. Wenn man jedoch schon mal im Wasser neben einer Kegelschnecke gestanden und einem Zambesi Shark in die Augen geblickt hat und schon einmal neben einer Sandviper aufgewacht ist. Was soll dann noch ein gelber Skorpion anrichten. Wenn man sich schon mal gewünscht hatte, eine Koralle zu sein, als man zwischen etliche Haie gekommen war, die sich um zwei Tunas gerangelt haben. Und das Wasser zum Brodeln gebracht haben.
An der Rezeption ermahnt man sie, im Freien niemals die Tasche offenstehen zu lassen. Unerwünschte Tiere könnten sich einquartieren. Dann wird sie sich wohl umgewöhnen müssen. Zu keiner Zeit hatte sie Sorge, dass ihr etwas gestohlen werden könnte in all den Ländern dieser Reise. Man könnte auch nicht einmal etwas verlieren, weil man sofort darauf hingewiesen werden würde. Nicht, dass sie etwas verlieren wollte. So wird nicht mal der Teufel das Solarpanel an sich nehmen können, ohne dass man es nicht wieder an ihrem Rucksack montieren würde. Lediglich an Busbahnhofen und ja, an Grenzübergängen sollte man achtsam sein. Die meisten Grenzübergänge hat sie bereits hinter sich. Katadyn, may peace be with you!
Nach dem Frühstück macht sie sich auf zur Erkundung des weiteren Areals Petras. Was ihr gestern nicht in den Sinn gekommen wäre. Nach dem Passieren des Visitor Centers trifft Indiana Jones auf Wild Wild West. An der Horse Station warten Männer mit ihren Pferden auf Touristen, die sich nicht zu Fuss auf dem staubigen Weg bei dieser Temperatur bis zum siq quälen möchten. Früher durften sie noch durch den siq bis zum Treasury reiten. Das war aber für die Fussgänger zu wild wild. Nun dürfen nur noch Kutschen und donkeys durch.
Einige der Touristen werden in einer Sprache angesprochen, die sie nicht zuordnen kann. Und in der sie nur “Egészségedre!” sagen kann. Sie stellt eine Korrelation von Kleidung zu Sprache her. Für “Szervusz!” wären ihre Hosen zu lang und ihr Dekolleté zu zugeknöpft. Sie wird in Englisch angesprochen. Dass von Petra bis Aqaba viele, die mit dem Tourismus zu tun haben, Ungarisch sprechen, liegt daran, dass Ungarn bereits früh eine Flugverbindung zwischen seinem Land und Jordanien eingerichtet hat. Wie in vielen anderen Ländern, wissen sie auch hier nicht genau, wo sie sie ansiedeln sollen. Wenn sie dann noch mit ihrem ägyptischen Akzent „Ana min Almaniyya“ antwortet, ist die Verblüffung perfekt.
“Min fadlak.” wa “Alf shokran.”