Als sie heute von ihrer Besichtigung zurückkommt, sitzen Ilio und Hamish wie selbstverständlich in der Lobby ihres Hotels. Natürlich auch Zayed. Zayed erkundigt sich nach ihrem gesundheitlichen Zustand, nachdem Fayez besorgt ist. Zayed hatte Fayez gleich nach seiner Rückkehr in Amman Bericht erstattet. Sie ist noch nicht wirklich wieder fit, bestellt aber liebe Grüsse und beschwichtigt ihn mit ihrer angeblichen Genesung.
Dinner mit Ilio und Hamish in dem wahrscheinlich einzigen Lokal in Wadi Musa mit Alkohollizenz. Auch sie sind an ihrem Gesundheitszustand interessiert, redundant zu Zayed. Die beiden Briten arbeiten jeweils ein halbes Jahr in der Heimat in mehreren Schichten, um sich ihre Reisen für das restliche Jahr zu finanzieren. Es ist schön, dass sich die Wege vieler wieder kreuzen.
Der dritte im Bunde: ein kleiner Freund, der ihr am ersten Tag bereits aufgefallen war. Sobald er Geschäft wittert – kaum, dass er laufen gelernt hat – baut er sich vor dem Touristen auf und versucht, ihm in perfektem Englisch ein Set Postkarten zu verkaufen. Sein Verhandlungsgeschick ist phänomenal. Kann er den Touristen/sie jedoch nicht zum Kauf bewegen, weint er herzzerreissend. An das gut inszenierte Theaterstück hat sie sich bereits gewöhnt. Man kann ihm einfach nicht böse sein. Und bessert ihr Englisch auf.
Ständig auf der Suche nach Geschenken für Freunde trifft sie auf einem der Hügel auf eine – so scheint es – dem Flower Power geneigte Verkäuferin. Alles easy. Sie hat eine schöne Auswahl an Metalldöschen, mit farbigen Steinen besetzt. Sie mag die Idee, an einem weiteren Punkt ihrer Reise etwas Passendes zu finden, das sie damit füllen kann. Als Zeichen ihrer Freundschaft und Dankbarkeit schenkt sie ihr noch ein kleines Herzdöschen. Täglich schaut sie bei ihr vorbei, um in dem ihrem Verkaufsstand angrenzenden kleinen Beduzelt einen shai zu trinken und sich auszutauschen.