٠٠٥٤ 0054 – Me and my Salmon.

An einer weiteren Station findet sie kleine Metalltierchen. Perfekt. Von jeder Reise bringt sie ihren Schwestern Tierchen mit. Für sich selbst natürlich auch. So hat sich bereits ein kleiner privater Zoo angesammelt.

Ihr Lieblingstier ist ein Panther des Volkes der Bamileke, den sie in einem der Ausstellungsräume in Kapstadts Pan African Market in der Long Street entdeckt hat. Einem dem Kolonialstil entlehnten Gebäude mit Balkon an der Strassenfront. Auf über drei Etagen präsentieren Verkäufer in einzelnen Verkaufsräumen die Kunst des gesamten Kontinents. Auf seinem etwa ein Meter langen Körper weben kleine unterschiedlich farbene Perlen sein bezauberndes Fell. Der Panther diente dem König bei Zeremonien. Wenn sogar nicht DEM König, der auch den Beinamen trug.

Sui Sui neigt auch dazu, Tiere von ihren Reisen mitzubringen. Zumindest einmal. Sie war häufig in dem Büro in Seattle. Das Büro im Schatten des ersten und höchsten Skyscrapers in USA ausserhalb von Manhattan von 1914 bis 1942. Und damit das vierthöchste Gebäude der Welt. Bis ihm die Space Needle in Seattle den Rang abgelaufen hat. Putzig, wenn man heute die Skyline von Seattle betrachtet. Mit herrlichem Blick durch eine riesige Fensterfront auf den Pioneer Square. An dem die Kunstgallerien Seattles angesiedelt sind. Dahinter ein Kino, das ausgebrannt war. Im Smith Tower kann man The Chinese Room besichtigen. Sie jedoch bekam zudem eine persönliche Einladung zum Besuch der oberen Geschosse, gemietet von einer Bekanntschaft, die sie auf der Weihnachtsfeier macht. Auch sie unterschreibt die Petition, in USA bleiben zu sollen, die die Runde macht. Sie könne vorübergehend bei ihr wohnen. Stilecht wird der Aufzug noch von Liftboys bedient. Natürlich besitzt sie auch eine Skulptur von Sui Suis Lieblingsglaskünstler. Natürlich. Er kreiert atemberaubende Unterwasserwelten, Blumenwelten. Vom Badezimmer aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Mount Rainier, der einen auch am Flughafen SEA majestätisch verabschiedet.

Bevor sie morgens im Büro erschien, war sie häufiger am Pike Place Market an der Geburtsstätte von Starbucks, um sich einen Coffee-to-go für den Weg zu besorgen. Oder bei einem der Strassenverkäufer. Natürlich hätte sie sich auch direkt im Starbucks neben dem Büro einen Kaffee holen können. Doch, will man morgens die Stadt erkunden geht das mit einem Kaffee in der Hand besser. Man fühlt sich gleich ein bisschen zugehöriger. Was natürlich niemanden täuschen wird – mit ihrem anfangs noch french accent und ihrem italian style. Als der Firmensitz ins Silicon Valley verlegt wird, wollte sie noch einmal zum Abschied zum Pike Place Market, um sich für eine kleine Willkommensparty zuhause mit frischem Lachs einzudecken. Jhon – ihr bester Freund in Seattle – begleitet sie. Er kennt die Leute von Flying Fish. Sie überzeugen sie, statt eines halben Lachses einen Ganzen zu nehmen, der kaum teurer wäre als der Halbe. Und schon fliegt der Fisch. Gekühlt mit Trockeneis für 24 Stunden, erhält sie den Fisch verpackt in einer riesigen Box. Was das für Spass auf ihrer Heimreise bedeutet, wird sie irgendwann einmal unter dem Titel ‚Me and my Salmon‘ erzählen.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

301 Moved Permanently

Moved Permanently

The document has moved here.


HTML Snippets Powered By : XYZScripts.com