Sie ist mehr mit ihren Gedanken beschäftigt, als schlafen zu können. Mit ihrer einsamen hilflosen Wut macht sie sich spät nochmal auf ins Palace. Sie möchte gerne unter Menschen sein und ein Bier trinken. An der Bar spricht sie ein Walid an, der mit seinen beiden Freunden unterwegs ist. Nach dem üblichen Austausch von Wie, Warum, Woher, Was, Wen, Wessen, Wohin, Mit wem, Wann und Woran übernimmt Walids Freund das Gespräch. In dem es um die Liebe, dem Leben und der Leidenschaft geht. Nicht sie hat das Gespräch aktiv in diese Richtung gelenkt. Wahrscheinlich hat er ihre Stimmung aufgenommen.
Bevor die Pforte ihres Hotel schliesst, begleitet er sie zum Moon.
Nach einer unruhigen Nacht sitzt sie nun auf der Terrasse des Hotels. Die Shisha blubbert. Ihr Cowboy reitet vorbei. Es gibt Tee. Es ist heiss. Osama bringt Obst vorbei. Es ist der 1. Advent. 25 Grad. Doesn’t want to move. Osama meint, sie hätte Glück mit dem Wetter. Im November wäre es üblicherweise regnerisch und stürmisch. Der Sturm wütet in ihrem Herz.
Morgen geht es mit Okla in die Berge des Wadi Araba. Kaum begreifbar wird sie GPS-Daten sammeln für eine mögliche gemeinsame nächste Reise mit ihm. Der Speicher ist fast erschöpft von all den aufgezeichneten Koordinaten.
Die Aravasenke ist ein Teil des Großen Afrikanischen Grabenbruchs. Sie erstreckt sich vom Toten Meer über 165 km bis nach Eilat und Aqaba am Roten Meer und stellt damit die Fortsetzung des Jordangrabens nach Süden dar. Die Senke erreicht eine Breite von 10 bis 25 km. Am Ostrand erheben sich die jordanischen Berge bis zu einer Höhe von über 1700 m in der Nähe von Petra, während der Negev im Westen nur etwa 600 m erreicht. Die Aravasenke selbst erreicht an ihrer höchsten Stelle, die etwa 75 km nördlich vom Roten Meer liegt, eine Höhe von 230 m. Am Toten Meer fällt das Gelände auf 417 m unter den Meeresspiegel ab.
Die Arava ist eine Steinwüste mit geringem Bewuchs von ausdauernden Sträuchern und Bäumen wie Wüsten-Beifuß, Kameldorn und andere Akazien. Wie alle Wüsten ist sie aber nicht unbelebt. So gibt es sogar eine endemische Spinnenart, die nach der Arava Cerbalus aravaensis benannt ist.
Klar.
Die Arava ist seit je ein sehr dünn besiedeltes Gebiet. Für den Verkehr bietet die Senke gute Voraussetzungen. In der Antike wurde sie auch in Ost-West-Richtung genutzt. So verlief die Weihrauchstraße von Petra nach Gaza am Mittelmeer durch die Arava. Heute ist der Verkehr durch die Grenze auf Nord-Süd-Verbindungen begrenzt.
Auf der israelischen Seite der Senke verläuft seit 1966 eine wichtige Nord-Süd-Straßenverbindung (heute: Landstraße 90). Diese Straße ist die erste, welche die Senke in der ganzen Länge durchzieht. Die Fortsetzung entlang des Toten Meers konnte erst 1970 unter großem Aufwand fertiggestellt werden.
Ebenso verläuft auf jordanischer Seite die Fernstraße R65 (Jordanien) durch die Arava, im Norden weiter an der Ostseite des Toten Meeres und durch den Jordangraben bis zur Landesgrenze im Yarmuktal.
Es ist gut, verlässliche Quellen zu haben.