Beim Frühstück am nächsten Tag wirkt der Ober fast konsterniert. Es überträgt sich auf sie. In dem riesigen Frühstückssaal ist sie die einzige. Es ist noch innerhalb der offiziellen Frühstückszeit. Ein Ober. Sie. Ein Frühstückssaal. Rühreier.

Danach auf zu dem Jordanier ihres Vertrauens, fast gleich um die Ecke. Kaffee. Milchshake. Die beiden Jungs des Cafés erinnern sich gleich an sie. Es sind kaum Touristen unterwegs. Selbst im Hotel ist sie noch niemandem begegnet.

Die Infrastruktur muss aufgefrischt werden. Bestandsaufnahme: neue Kopfhörer, Batterien für die Taschenlampe und eine weitere Speicherkarte für die Kamera. Ausserdem Weihnachtsgeschenke und weitere Mitbringsel für Familie und Freunde. Wer sieht sie und springt aus dem Bus? Der Freund von Bassan aus Amman, der ihr die ägyptischen Beads verkauft hatte. Sie plaudern ein Weilchen. Er zieht weiter. Sie macht sich zu ihren Erledigungen auf.

So kommt es, dass sie an dem ringförmig angelegten Platz nahe des Cafés auf der Suche nach Spezialgeschäften mehrmals im Kreis läuft. Wie ihr Tony erzählt, das vierte Mal, als er sie schliesslich anspricht. Sie hat nicht mitgezählt. Er hat sie beobachtet. Sein Englisch ist perfekt. Er hat in UK studiert. Sie nicht. Er ist Mitinhaber eines Parfumladens. Parfums sucht sie ausnahmsweise nicht.

Häufig ist sie am Flag Walk unterwegs. Der Fahnenmast ist nach neuestem Wissen 137 Meter hoch und wäre demnach der höchste Jordaniens. In Amman war natürlich der Raghadan der höchste. (Statistiker haben es schwer.) Da rollt eine sms von HiGi rein, die ihr zu diesem Zeitpunkt noch unter einem anderen Namen bekannt ist. Sie interessiert sich dafür, wann sich denn ihre Jalousien wieder öffnen würden. Wäre sie zuhause, wären sie offen. Eine schöne Überraschung.

Tony und sie verabreden sich zum Kaffee in dem Café mit den türkisfarbenen Plastikmöbeln für morgen.

Sie streunt weiter. Stolpert zufällig in eine Strasse, in der sich fast ausschliesslich Gift Shops befinden. Four Philadelphia. Please.