Arabisches Sprichwort.
Selbst mein DekoBier interessiert mich nicht. Trotz täglichen Rituals. Truck geparkt. Treppe raus. Kühlschrank auf. Bier raus. Kühlschrank zu, Zigarillo, DekoBier. Durch den extrem hohen Salzgehalt probieren wir uns im Synchronschwimmen. Starker Schwefelgeruch steigt in die Nase, als könnte dies das Tor zur Behausung des Teufels sein. Eine weitere Besonderheit ist die Anomalie der Anomalie des Wassers. An der Oberfläche kühl, tiefer warm bis heiss, was dann doch eher auf eine heisse Quelle schliessen lässt.
Den Schlafplatz wählen wir auch auf Anraten von Ali bewusst nicht am Ufer, wo die namus im Schilfgürtel brüten. Man kann gar nicht weit genug entfernt entfernt sein, um nicht auch noch in den Dünen von den Viechern heimgesucht zu werden. Dafür gibt es keine Fliegen. Jedes Paradies hat seine Schattenseite.
Heute Vormittag hatte Ali es besonders schwer. Die Querverbindung zwischen
Umm al-Maa → Qabaroun IS PROBLEM
Other direction Umm al-Maa ← Qabaroun IS NO PROBLEM
W und J ignorieren Alis Instruktionen konsequent. Deshalb zurück zur Gabelung und links rum nach Qabaroun. Ali brennt der Hut. Ali ist sowieso nicht bei bester Laune, da J von Alis Kenntnissen nix aber auch gar nix hält, und ihn dadurch gestern verbal voll gegen die Wand gefahren hat. Was Ali natürlich nicht einfach so wegstecken mag und er es sich mit seinen 42 Jahren nicht gefallen lassen müsse. Ali ist angefressen und verlässt auch das Dinner ohne ein Wort des Verabschiedens. Kurz darauf blubbert seine Shisha in seinem Zelt.
Hier in Qabaroun waren so viele Männer im Wasser, dass ich nicht hätte meinen weissen Bauch zum Vorschein bringen wollen. Ich entscheide mich für eine Fototour in der alten verlassenen Stadt und lande bei der ortsansässigen Landjugend, die Karten spielen. Es scheint sich um eine Version von Rommé zu handeln.
Schon habe ich eine 7up in der Hand und werde eingeladen mitzuspielen. Etliche Fotos werden von mir und Ibrahims Mohammads Karims Saids Alis Fatihs Bassans und wie sie alle heissen geschossen. Sie singen, wir tanzen. Der Bauchtanzkurs scheint sich gelohnt zu haben. Ich signalisiere den Aufbruch und werde von dem Schneidigsten mit Liebesschwüren in Richtung Truck, an dem die Männer arbeiten, begleitet. Zum Abschied Küsschen links, Küsschen rechts und, so schnell kann ich gar nicht ausweichen, auf den Mund.
Ganz schönes Früchtchen.