042 \ Lachen ist für den Menschen wie der Mist für den Garten.

Arabisches Sprichwort.

Nun ist J selbst am Schwamm. Ali muss mit Übersetzung zu deutscher Gründlichkeit ran. J ist mit dem Gesamtergebnis für 15 Lib$ unzufrieden. Er erhöht um 10 Lib$. Und noch einmal werden die Eimer gefüllt.

05/03/2005

17.55
Die Feuerbiene steht am Himmel am Strand in der Nähe von Zuwara. Als auch der Buggy einsatzbereit ist, verschluckt sich die Feuerbiene am Meer. Nun trocknen ihre Flügel in der Abendsonne. Der letzten in Libyen.

Die nette Meute junger Heranwachsender, auf die ich unweit des Strandes treffe, stammt aus Tagi bei Nalut. Keine Blasmusik gestern. Dafür heute umso mehr Autoradio. Es herrscht ausgelassene Stimmung. Sie lassen es sich nicht nehmen, mich offiziell der Familie vorzustellen, die sich in einem der kleinen Strandhäuschen, die man tageweise mieten kann, einquartiert haben. #2. Im Anschluss daran, versammeln wir uns wieder am Auto und tanzen zur Musik aus dem Autoradio.

Js GrillGen tickt wieder. Um Feuer zu machen, schleppt er einen ganzen Baum an, den er am Strand gefangen hat. Man muss wissen, J mag Schwemmholz in jedem Aggregatszustand. Brennwert und –bereitschaft unerheblich. Was auch schon zuhause für Feuerwehreinsatz gesorgt hat, obwohl eigentlich nichts wirklich brannte, nur eben die Nachbarschaft eingenebelt hat. Nun ist er mühselig und nicht weniger engagiert versucht, den Stamm in für das Feuer mundgerechte Stücke zu zerkleinern.

Ali hat uns heute erneut für 10 Lib$ plus 5 Lib$ Taxigeld Selbstgebrannten in Plastiktüte auf dem Schwarzmarkt besorgt. In der Nacht in Tripolis gab es sogar Tütchen dazu. W musste mich in den Truck hieven, sonst hätte ich es selbst nicht mehr geschafft. Strong stuff. Dass ich nach dem heutigen Schnaps morgen noch über Augenlicht verfüge, bezweifle ich.

Von der kleinen Düne aus werden wir gerade vom Militär beobachtet. J hängt am Stamm. W ist mittlerweile einen halben Kilometer strandabwärts abgedriftet. Ich beobachte zurück.

05/03/2005

22.43
Almanya ist immer mia mia. Es fällt schon mal der Name des Führers. Mit dieser Schuld der Geschichte vertraut, fällt es mir schwer, diesen Namen mangels Kommunikationsmöglichkeit aufgrund der nicht unwesentlich grossen Sprachbarriere einfach so im Sand stehen zu lassen.

Man hätte viel zu tun, das Bild richtig zu zeichnen. Ali, zum Beispiel ist noch wasserscheuer als ich. Die Männer provozieren schon hie und da. Als J diesmal aus dem Wasser steigt, provoziert er Ali erneut. Ali erwidert, hier wäre es ihm zu kalt. In Deutschland würde er natürlich. Min fadlak.

Ein andermal werde ich gefragt woher ich käme und antworte artig. „Ah, Bucharest!“ Auch interessant. Den Spezialisten hätte ich mal mit W zusammenbringen sollen, der fast jeden Tag den Globus neu zeichnet: „Aufgrund der AfghanistanNähe hier in Libyen“ „Auf dem Heimweg durch Marokko“. Afwan.

J mausert sich. Er perfektioniert seine Feuermachqualitäten. Gestern Nacht beim Blick aus dem Schlafzimmerfenster kam Kaminfeuerromantik auf, so lange glimmte es vor sich hin. Vielleicht lag es auch nur einfach daran, dass der Baum anders wollte als J samt Säge. Heute fehlt uns nur noch ein Gitarrenspieler mit Gitarre für die richtige Lagerfeueratmosphäre.

05/04/2005

21.51
Eben wären beinahe zwei jugendliche Tunesier über mich in der Hocke gestolpert. Verdammt! Rücklicht vergessen. Einen geeigneten Platz werde ich morgen wohl auch kaum nach Sonnenaufgang finden. Wir parken direkt an der Einflugschneise zwischen Gabes und 100 Kilometer vor Sfax (Skihra). Unterhaltung kommt nur schwer auf. Der Strassenlärm übertönt alles.

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